Soziale Anerkennung ist die wahre Droge
des 21. Jahrhunderts. Große Worte? Vielleicht... aber süchtig macht Anerkennung
ganz bestimmt. Vielleicht ist „Ruhmsucht“, die Thomas Hobbes damals der negativen,
vom Egoismus geprägten menschlichen Natur zuschrieb, tatsächlich ein Teil des
Menschen. Aber warum? Manchmal stelle ich mir dem Wettkampf mit den Mitmenschen
als eine Art Urinstinkt vor, der tief im Menschen vergraben ist. Dieser
Instinkt wird verschlüsselt in den Genen von einer Generation zur nächsten
weitergegeben und überlebt auf diese Weise die moderne Entwicklung der
Menschheit. So kommt es auch, dass das Leben noch heute, im Jahre 2014, von
Konkurrenzkampf geprägt ist, so als würden wir uns alle noch in Hobbes
Naturzustand befinden und müssten einen Krieg gegen jeden Einzelnen führen. Wie
nervig und altmodisch das doch ist!
Das mit den Genen ist natürlich Quatsch -
Ruhmsucht muss nicht sein. Ein Entzug ist möglich: Mit viel Übung, Geduld und
bewusster Selbstreflexion gibt es ein Entkommen. Auch ohne Ruhm und Ehre ist
der Mensch etwas wert.
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