Montag, 7. Juli 2014

Hungern versus Fressen- eine Welt der Superlative

Es ist absurd. Es wirkt absurd, also dem gesundem Menschenverstand völlig fern, was eine ganz normale Zeitung mir als Realität präsentiert. Eine Welt der Superlative. In der einen Minute lese ich den Artikel mit der Überschrift: 
Im Angesicht der Katastrophe. Bald wird eine weitere riesige Hungersnot ausbrechen. Diesmal wird der Südsudan betroffen sien. Zahlreiche Organisationen treffen bereits Vorbereitungen. Über eine Tragödie mit Ankündigung. 
Direkt danach werde ich mit folgendem Titel konfrontiert:  
Fressen bis zum Unfallen. Unästhetisch, laut, dekadent und seit fast 100 Jahren ein Erfolg- zu Besuch auf dem sehr amerikanischen Hotdog-Wettessen in Coney Island.
Und weil es so weh tut:

Sonntag, 29. Juni 2014

Erwartungen

Kann es sein, dass wir Bürgerinnen und Bürger zu hohe Erwartungen an unsere Politiker haben und daher ständig gefrustet Kritik an ihnen ausüben? Wir können durchaus den Medien die "Schuld" daran geben, besser gesagt der Art und Weise, wie Politik mit dem Medien umgeht. Denn, woher kommen diese hohen Erwartungen? Prof. Dr. Clay Clemens vom Government Department und College of William & Mary in Virginia (USA) stellt fest:
"Die Versuchung, sich hauptsächlich auf 'public relations' zu verlassen und eine Öffentlichkeitsstrategie zu betreiben, ist nicht nur eine Ablenkung, sondern auch eine Gefahr. Oftmals werden Entscheidungen so zugeschnitten, dass sie positive Berichte zur Folge haben. Oftmals werden die wichtigeren Aufgaben des Amtes außer Acht gelassen. Ideen werden vernachlässigt oder verwässert."

Ein guter Politiker drängelt sich also nicht 24 Stunden am Tag vor der Kamera; immer den Blick auf Meinungsumfragen geheftet. Ein übertriebener Medienfokus fördert zu hohe Erwartungen, die fast immer enttäuscht werden. Dadurch vergrößert sich die Entfremdung von Politik nur noch mehr. Stattdessen konzentriert sich ein guter Politiker auf seine zentralen Aufgaben. Das bedeutet in der Konsequenz, dass wir Geduld mit unseren Politikern brauchen. Falls wichtige Erklärungen und Taten tatsächlich ausbleiben, können wir uns immer noch - dann mit Recht- beschweren.
Was meinst du?

Frohe Botschaft

Kommentar zum Kommentar "Ein reibungsloses Fußballfest". 
Heute gibt es eine frohe Botschaft zu verkünden: Die WM in Brasilien ist ein reibungsloses Fußballfest! Na Gott sei Dank, du kannst also aufatmen und ohne schlechtes Gewissen die WM feiern. Die Medien sehen endlich ein, dass sie in letzter Zeit zu negativ berichtet und sich Dinge wie sinnlose Ausgaben (Geld für Fußballstadien, aber nicht für das desolate Gesundheitssystem oder die miserablen öffentlichen Schulen), Demonstrationen und Menscherechtsverletzungen auf Stadien-Baustellen nur eingebildet haben.
Kein Grund zur Traurigkeit: "Die finanzielle Bilanz ist desaströs: Statt eines Gewinns von 60 Milliarden Euro - wie vor vier Jahren in Aussicht gestellt - wird die Weltmeisterschaft ein Minus erwirtschaften." (Peer Vorderwülbecke, tagesschau.de).
Aber am Ende ist die WM doch nur ein großes Fußballturnier, da muss man vollstes Verständnis haben.

Was meinst du? Poste oder schreibe mir eine Mail.

Montag, 16. Juni 2014

Realität als Presswurst

Die Realität, die Wirklichkeit, die Wahrheit- oder wie man es nennen möchte- und auch Politik lassen sich nicht in zwei Sätzen erklären. Wer daraus eine Presswurst macht, produziert Verzerrungen.  Das Projekt "Krautreporter" möchte es anders machen: Leser, statt Werbung und GEZ-Gebühren, sollen die Journalisten finanziell unterstützen. Ein neuer unabhängiger Online-Journalismus der Zukunft??
"Es wird zu wenig erklärt und zu viel herumgemeint. Die Welt ist verdammt komplex geworden. Vermutlich war sie es auch schon immer, und das Internet hat es bloß mit ein paar Klicks nachvollziehbar ans Tageslicht gebracht. Kompliziertheit aber wird nicht einfacher, wenn man eine tolle Meinung dazu rausposaunt. Sondern, indem man die Hintergründe aufzeigt.
Die Krautreporter-Lösung: Wir möchten Erklärjournalismus groß machen, der interessant, aber nicht hechelnd die Welt Stück für Stück in Ruhe erklärt." Die Krautreporter

Sonntag, 15. Juni 2014

Kann man Demokratie lernen?


Um etwas gegen Wahlmüdigkeit und Politikverdrossenheit zu unternehmen, 
hat die Stadt Düsseldorf das Projekt "Demokratie lernen" entwickelt.

Politiksauertöpfisch

Wagen wir eine Definition. Was bedeutet eigentlich politikverdrossen? Ein Synonym zu verdrossen ist laut duden.de zum Beispiel "sauertöpfisch". Politikverdrossene sind also "politiksauertöpfisch". Aber sind denn alle, die dieses Blog-Wohnzimmer besuchen, misslaunig, lustlos, übellaunig, miesepetrig und muffig drauf, nur weil die Politik wieder alles falsch macht?
Entschuldigt bitte, ihr habt bestimmt einen Grund grantig zu sein. Mit Sigmar Gabriel in der GroKo von SPD und CDU ist es wirklich nicht immer leicht. Hier eine Definition mit mehr Niveau aus Manfred G. Schmidts Wörterbuch zur Politik:
"Politikverdrossenheit ist ein Schlagwort zur Bezeichnung einer in der Wählerschaft verbreiteten Unzufriedenheit mit der Politik, meist im Sinne von Unzufriedenheit mit einzelnen Politikern, den etablierten Parteien oder der Gesamtheit aller Politiker."

Dienstag, 10. Juni 2014

Fußball und seine Weltmeisterschaften

Du wunderst dich über die teure Veranstaltung und die überwiegend öffentliche Finanzierung der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien? Du bist irritiert, dass drei Tage vor dem Eröffnungsspiel das Stadion immer noch nicht fertig gebaut ist?  Du kannst es nicht fassen, dass überall in Brasilien neue Stadien statt Schulen gebaut werden? Du ärgerst dich über Meldungen, dass bei der Vergabe der WM 2022 nach Katar Bestechungsgelder geflossen seien?

Diagnose: Du bist nicht politikverdrossen, sondern einfach kerngesund und hast das Denken nicht verlernt. Weiter so.