Freitag, 17. Oktober 2014

So siehst du aber nicht aus!

Wenn Studierende der Politikwissenschaften gefragt werden, was sie denn studieren und sie antworten "Politik", verschlägt es dem Gegenüber für einen Moment die Sprache und er bekommt ganz große Augen. Die angehende Politikwissenschaftlerin oder der Politikwissenschaftler ist an die Frage gewöhnt, was man denn damit machen könne. Was er oder sie jedoch nicht kennt, ist die simple Feststellung des Gegenübers "Ach wirklich, hmm..." (erschrockener Blick), dann: "So siehst du aber nicht aus." (freundliches Lächeln).
Wie bitte? Wie soll man denn aussehen, wenn man Politik studiert? Die beste Reaktion ist wohl, diese Bemerkung als Kompliment aufzufassen. Nach dem Motto: Politiker sind scheiße, du bist es aber (noch) nicht.
Welchen Aufschluss ein Small Talk doch über das Image von Politikern geben kann...

Freitag, 10. Oktober 2014

Zwischen Freiheit und Eingeschlossensein

Impression aus der Universitätsbibliothek








  













Endlose Reihen mit Büchern, ordentlich nach Nummern sortiert. Geballtes Wissen wartet darauf beachtet zu werden. Konzentrierte Gesichter. Stille. Nach einer Weile rücken die Bücherregale immer näher, drohen die Sicht einzuschränken und versperren die Wege. Sehnsüchtig schweift das Auge in die Ferne, dorthin, wo die Sonne gerade untergeht.

Foto: SF

Samstag, 20. September 2014

Rüstungspolitik - ein gefährliches Experiment

Müssen wir mehr Verantwortung in der Welt übernehmen? Ja, sicherlich. Die Frage ist nur, in welcher Form. Fairer Handel, Ressourcen schonend wirtschaften... es gibt genügend Ansatzpunkte.
"Verantwortung" ist ein weitreichender Begriff und wird zurzeit jedoch voreilig in "Rüstungsexporte" übersetzt. Damit wird oftmals leichtfertig das Eingreifen in internationale Konflikte gerechtfertigt. Die Geschichte der deutschen Waffenexporte und die Auswirkungen in der Welt zeigen jedoch, wie gefährlich das Spiel mit dem Feuer und wie widersprüchlich deutsche Rüstungspolitik ist. Die Aufrüstung der arabischen Welt widersprach zum Beispiel der deutschen Verantwortung für Israel.  Pro-westliche Regionalmächte sollten und sollen bis heute die Sicherheitsproblemen in ihrer Nachbarschaft mit deutschen Waffen lösen, schließlich dienen sie als Stabilitätsanker in unruhigen Regionen. Katar wurde wie Saudi-Arabien gegen den Iran gestärkt, doch diese Entscheidung holt uns wie so viele wieder ein:
"Im syrischen Bürgerkrieg und im Konflikt mit dem 'Islamischen Staat' im Nordirak spielt Katar eine problematische Rolle; radikale Islamisten sollen, wie immer wieder zu hören ist, Unterstützung aus Katar erhalten." (DIE ZEIT vom 18.09.2014 / Politik).

Montag, 15. September 2014

Was machen wir bloß mit der bösen AfD?

Kuscheliges Nest für Unzufriedene
In der medialen Debatte ist die AfD heute das Topthema. "AfD wird zur salonfähigen Neuen Rechten" (Cicero), "Salon-Populisten im Glück" (SZ), "AfD schrumpft Merkels Machtoptionen" (Spiegel).
Spätestens nach diesem Wochenende müsste jeder den Namen dieser Partei kennen. Die "Alternative für Deutschland" (AfD) erzielte bei den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg zweistellige Wahlergebnisse und hat nun Anspruch auf Mitarbeiter und Büros in den beiden Landtagen. Die Partei versucht Politik zu gestalten. Was sie aber bestenfalls macht, ist unzufriedenen Bürgern ein kuscheliges Nest zu versprechen.

Auch wenn alle über die AfD sprechen, hat keiner ein Patentrezept oder eine Strategie, wie der neuen Partei begegnet werden soll. Die "etablierten" Parteien sind ratlos und reagieren fast trotzig auf diese rechtspopulistischen Eindringlinge, die Unruhe in das Parteiensystem bringen. Statt aber die Arme zu verschränken und zu sagen "Nee, mit denen spiele ich nicht!" oder "Ach, die verschwinden doch eh wieder, genau wie die Piraten!", sollten Politiker nun endlich aufwachen. So unschön es klingt: Die AfD ist keine reine Protestpartei. Politik und Bürger müssen auf die wachsende Frustration und/oder Verunsicherung in der Bevölkerung reagieren und eine ernsthafte gesellschaftliche Debatte führen. Die fand im Bankenrettungschaos der großen Wirtschafts- und Finanzkrise lange keinen Platz. 

Dienstag, 9. September 2014

Legal und illegal: Deutsche Waffen im Irak

Die Medien berichten heute, dass der deutsche Waffenhersteller SIG Sauer 2005 illegal Waffen in den Irak lieferte! Unfassbar. Ein deutsches Rüstungsunternehmen außer Kontrolle? Eindeutig. Und jetzt genehmigt die Bundesregierung dieses Vorgehen im Nachhinein sozusagen, indem angesichts der Krise im Irak Waffenlieferungen an die Kurden erlaubt werden. Es ist kaum Zufall, dass die Berichte erst jetzt nach dem Bundestagsentschluss vom 01.09.14 ans Licht kommen. Welche Rolle spielt Deutschland also in Wahrheit in den internationalen Konflikten? Übernimmt Deutschland auf diese Weise Verantwortung in der Welt?! Es gibt viel zum Nachdenken. Die eine Wahrheit gibt es nie.
Woran denkst du?

Schäuble, was sagen die Finanzen?

Eigentlich ist es ein Grund zur Freude: Deutschland bekommt bald einen ausgeglichenen Haushalt, das erste Mal seit 45 Jahren! Sparsam haushalten ist für die deutschen Privathaushalte eine große Tugend. Bundesfinanzminister Schäuble handelt also tugendhaft, wenn er so viel Geld wie möglich in das süße rosa Sparschweinchen stopft. Wären da nicht die vielen kleinen Tricks... In Kozernen heißt dieses Verhalten "Bilanz aufhübschen". Zwei Beispiele der WirtschaftsWoche zeigen, dass Schäubles Pläne die künftigen Generationen keinesfalls entlasten. Im Gegenteil: Probleme werden nur aufgeschoben. 

Freitag, 5. September 2014

Sitzmarathon


+++Gedankensplitter. Schon mit drei Wörtern kann beschrieben werden, was "Politik machen" im Kern eigentlich bedeutet: Reden, zuhören, sitzen und noch mal sitzen. Ausschusssitzungen und sonstige Sitzungen ziehen sich täglich in die Länge, alles muss in der Demokratie eben ausdiskutiert und geprüft werden.
(Natürlich ist die politische Praxis weitaus vielfältiger und alles andere als langweilig. Mehr dazu ganz bald!)
Foto: pixabay.com