Mittwoch, 22. Oktober 2014

Duisburgs Skandale

Duisburg, was geht ab bei dir? Korruptionsverdacht und Kostenexplosion beim Neubau des Landesarchivs in Duisburg, dann 2010 die Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten... und bis heute gibt es keine Aufklärung. Besserung ist nicht in Sicht: Die Süddeutsche Zeitung berichtet von Pannen beim zentralen Gutachten und sieht dadurch den gesamten Prozess gefährdet. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft 90 CDs mit Material "verschlampt", wie die Zeitung es nennt. Als ob das nicht reicht, droht der Loveparade-Prozess zum "Kampf der Gutachter" zu werden. Um es in der Sprache der betroffenen Menschen zu sagen: Sagt mal, geht's noch?!
Die Situation im BLB-Untersuchungsausschuss des Landtags NRW ist nicht erfreulicher. Befragte Zeugen schieben sich gegenseitig die Schuld zu, während Abgeordnete ratlos die berühmte Nadel im Heuhaufen suchen und im Aktenberg keine handfesten Beweise finden.

Dass keiner der Verantwortlichen in all den Jahren zur Rechenschaft gezogen wurde, ist das eigentlich Skandalöse an den Skandalen in Duisburg. "Das Landesarchiv NRW ist das Gedächtnis des Landes Nordrhein-Westfalen", heißt es auf der Homepage. Es "dient den Bedürfnissen der Gesellschaft nach historischer Information, Transparenz des Verwaltungshandelns und Rechtssicherheit". Es sei an dieser Stelle dem Leser überlassen zu bewerten, ob diese Bedürfnisse vom Staat erfüllt werden.