Samstag, 24. Juni 2017

Und täglich grüßt das Pendlerabenteuer

Irgendwas ist immer... Bahnfahren wird im Pendleralltag schnell zum Bahnstehen und Bahnwechseln. Der echte langjährige Pendler ist frusttolerant und gelassen. Jedenfalls tut er so! Tief im Innern ärgert er sich jedesmal. Gründe für Verspätungen und Ausfälle? Ach die gibt es en masse. Eigentlich lohnt es sich nicht darüber den Kopf zu zerbrechen.
Entweder sind die Gleise verstopft, weil alle Züge gleichzeitig in den Bahnhof wollen. Fernzüge haben natürlich Vorrang. Oder ein Baum blockiert nach einem Sturm die Gleise... oder Personen sind im Gleis (nette Formulierung für Selbstmord), Notarzteinsatz, Demonstration, hohes Fahrgastaufkommen,
Türstörung, Weichenstörung, technische Störung, Oberleitungsstörung, Stellwerkstörung, einfach nur so Störung... Umbau des Bahnhofs, Evakuierung wegen alleinstehendem Koffer, Bombendrohung, Fliegerbombe, Notbremse gezogen, Unfall mit einem Auto, Umzug eines Schützenvereins, kein Einstieg möglich: weil der Zug voll ist mit Fußballfans und deren Aufpasser-Polizisten in voller Montur... oder linke G20 Protestler zündeln ein wenig und zerstören das gesamte Signalsystem... Brand eines Wohnmobils unter einer Brücke, sodass die Brücke einsturzgefährdet ist und die Bahn nur noch im Schritttempo mit nur einem Wagen drüber darf... usw.
Faszinierend, was da alles zusammen kommt. Mir fällt so viel ein zum Thema Bahnfahren oder Nicht-Bahnfahren, dass ich den Post unbedingt weiter schreiben möchte und fast vergesse aus meiner Bahn auszusteigen.
Zeit ist eben nie “tot“, auch wenn nicht wenige der Meinung sind, dass man mit der Fahrerei unnötig Zeit “verschwende“. Mal ehrlich, wie sinnvoll nutzen wir jede Minute zu Hause? Vieles kann auch unterwegs erledigt werden: Buch lesen, Musik hören, Urlaub planen, endlich alle whatsapp-Nachrichten beantworten, mit Vermieter hin und her mailen, Nachrichten verfolgen, schlafen, nachdenken, essen, schminken, Weltrevolution organisieren...
Zeit lässt sich immer für etwas nutzen. Auch beim Bahnfahren. Wer bewusst die Zeit dafür nutzt nichts zu tun, hat sie auch genutzt und nicht verschwendet.
Naja, schön und gut, aber irgendwann möchte man auch ans Ziel kommen. Und das am besten mit der Bahn, und nicht zu Fuß oder auf dem Pferd.

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