Sonntag, 21. Dezember 2014

Weihnachten, was war das noch?

Zu Besuch auf dem Sofa am vierten Advent: Anne, Lehramtsstudentin der Theologie.
Nicht nur Rolf Zuckowski beschäftigt sich in seinem Lied mit der Frage, was Weihnachten eigentlich ist. In unserer heutigen Zeit ist Weihnachten das Fest, zu dem der Umsatz noch einmal gehörig steigen soll und es auch brav tut. Jede Woche werden die Prozentsätze verglichen und das Entscheidende scheint zu sein, dass es schon wieder mehr Einnahmen sind als im Vorjahr.

Für mich kommt dabei keine Weihnachtsstimmung auf, denn dieses Fest hat nichts mit Konsum, Hektik und Stress zu tun, auch wenn genau das in der Adventszeit vorzuherrschen scheint. Naht die Adventszeit, so beginnt das Treiben in den Städten und mit der Eröffnung des Weihnachtsmarkts scheint auch Weihnachten fast da zu sein. Spätestens beim fünften Anrempeln wird mir aber klar: DAS bringt mir Weihnachten nicht näher.
Vor einigen Jahren hieß es in einem Werbeslogan „Weihnachten wird unter dem Baum entschieden!“ Eine Predigt aus eben diesem Jahr ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben, denn unter dem Baum liegen zwar auch die Geschenke, aber noch viel wichtiger: dort ist der Platz der Krippe. Eben diese Krippe erinnert uns jedes Jahr aufs Neue, warum wir Weihnachten feiern. Weihnachten gibt uns Hoffnung, dass sich Dinge ändern können und dass es weit Wichtigeres gibt, als Geschenke zu finden, die noch teurer und ausgefallener sind als im Vorjahr.

Die Adventszeit soll uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten und da heißt es, einmal inne zu halten und sich selbst darüber klar zu werden, was Weihnachten für mich selbst bedeutet.
Für mich sind es immer die kleinen Dinge in der Adventszeit, die mich spüren lassen, dass Weihnachten nicht mehr weit ist. Zum Beispiel, wenn sich langjährige Freunde melden, die leider zu weit weg sind, und man seit langem einmal wieder Zeit für einander hat. Wenn kleine Aufmerksamkeiten Freude in das Gesicht des Gegenübers zaubern. Wenn es an Heiligabend dunkel und die Kirche immer voller wird. Wenn ich meine Familie um mich habe. Dann weiß ich, dass Weihnachten da ist.
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Foto: www.pixabay.com

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