Freitag, 26. Oktober 2018

Land der Kontraste - Arm und Reich sind (noch) Nachbarn

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InsideMarocco.Die Westküste von Marokko in der Nähe von Agadir, ungefähr 4 Autostunden von Marrakesch entfernt, bietet immer wieder krasse Kontraste. Zum Beispiel karge, traditionelle Fischerhütten neben weiß-strahlenden Luxus-Touristen-Unterkünften. Seite an Seite. Wer weiß, wie lange diese Fischerhütten dort noch stehen dürfen? Gentrifizierung am Strand.
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Auch das Königshaus schätzt die Aussicht aufs Meer. Überall im Land sind die Anwesen vertreut, sogar in Griechenland hat der König wohl einen schönen Rückzugsort, so erzählen es die Locals. Hier in Aourir ragt die Mauer des Grundstücks weit bis ins Meer hinein, damit sich bloß niemand in den Wasserabschnitt des Königs traut. Und wenn sich doch mal ein leichtsinniger Fischer dorthin verirrt, wird er umgehend vom Sicherheitspersonal aufgegriffen. Interessant ist auch zu sehen, wie unglaublich grün das weiträumige Gelände des Königs im Vergleich zu der trockenen Umgebung ist.
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Fragt man die Locals, wer denn über den Bau der vielen neuen Touristen-Apartments entschieden hat, die zusammen eine große Anlage bilden werden, dann zucken sie nur mit den Achseln und sagen: Der König. So ganz gleichgültig wie sie zunächst rüber kommen sind sie aber dann doch nicht, die Locals. Flackert da so etwas wie Zorn in den Augen? Auf jeden Fall dann, wenn es um den (nicht vorhandenden) Sozialstaat geht. Denn eine Rente gibt es in Marokko nicht!

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Jedes Apartment sieht gleich aus, perfekt und blendend weiß. Kein Farben, keine Lebendigkeit, kein Marokko. Wie überall macht der Tourismus viel kaputt, wenn er nicht im Einklang mit der Natur und den Einheimischen geplant wird. Bei meinem nächsten Besuch wird der ganzen Strandabschnitt bestimmt ganz anders aussehen, es wird voller sein. Viel voller. Und wieder wird ein Stück Authentizität eines faszinierenden Landes verloren gehen.



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