Sonntag, 15. Juni 2014

Politiksauertöpfisch

Wagen wir eine Definition. Was bedeutet eigentlich politikverdrossen? Ein Synonym zu verdrossen ist laut duden.de zum Beispiel "sauertöpfisch". Politikverdrossene sind also "politiksauertöpfisch". Aber sind denn alle, die dieses Blog-Wohnzimmer besuchen, misslaunig, lustlos, übellaunig, miesepetrig und muffig drauf, nur weil die Politik wieder alles falsch macht?
Entschuldigt bitte, ihr habt bestimmt einen Grund grantig zu sein. Mit Sigmar Gabriel in der GroKo von SPD und CDU ist es wirklich nicht immer leicht. Hier eine Definition mit mehr Niveau aus Manfred G. Schmidts Wörterbuch zur Politik:
"Politikverdrossenheit ist ein Schlagwort zur Bezeichnung einer in der Wählerschaft verbreiteten Unzufriedenheit mit der Politik, meist im Sinne von Unzufriedenheit mit einzelnen Politikern, den etablierten Parteien oder der Gesamtheit aller Politiker."
Unzufrieden klingt doch schon besser als gnatzig. Aber kann man unzufrieden sein mit der GESAMTHEIT ALLER POLITIKER? Das wäre ja so, als wenn ich unzufrieden wäre mit der Gesamtheit aller Lehrer oder Banker. Falsches Beispiel?
"Zudem wird zwischen begründeter und unbegründeter Politikverdrossenheit zu unterschieden sein: Ein Teil der Politikverdossenheit spiegelt eine 'Mentalität der Übellaunigkeit' wider [...]."
Aha, hier ist sie wieder, die Übellaunigkeit. Tja, dann kann ich euch leider auch nicht helfen. Geht spazieren, macht Yoga und kommt wieder auf mein Sofa, wenn ihr nur noch unzufrieden seit, aber nicht mehr übellaunig. Emotionen und Politik vertragen sich nicht immer.


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